29
Apr
2015
Ulrike Stürzbecher spricht Kate Winslet

Die deutsche Stimme von Kate Winslet im Interview

Ist Ihnen schonmal aufgefallen, dass Kate Winslet und Jennifer Aniston im Deutschen ähnlich klingen? Kein Wunder! Sie haben die gleiche Synchronstimme. Und die von Patricia Arquette, Anne Heche, Ellen Pompeo aus „Grey’s Anatomie“ und vielen anderen internationalen Stars. Auf der Premiere zu DIE GÄRTNERIN VON VERSAILLES baten wir Synchronsprecherin Ulrike Stürzbecher zum Interview…

Alternativ können Sie sich das Interview hier auch ansehen. Oder schließen Sie einfach mal die Augen. An welche Darstellerin denken Sie dann?

Ihre erste große Synchronrolle hatte Ulrike Stürzbecher als deutsche Stimme von Patricia Arquette in „True Romance“ (1993). Seitdem ist sie auch ihre die Stammsprecherin. Kate Winslet kam 1995 in „Sinn und Sinnlichkeit“ dazu, eine der ersten Rollen der jungen Kate Winslet, in der sie übrigens auch das letzte Mal an der Seite von Alan Rickman zu sehen war. Jennifer Aniston folgte ein Jahr später in „Cafe Blue Eyes – Schlafloses Verlangen“. Viele kennen die samtweiche Stimme von Ulrike Stürzbecher inzwischen aber auch aus dem Fernsehen, aus vielen Serienrollen, die sie synchronisiert, besonders aber von Dr. Meredith Grey alias Ellen Pompeo aus „Grey’s Anatomie“. Aber die meisten haben sicher Jennifer Aniston vor Augen, der sie sogar ein bißchen ähnlich sieht, und natürlich Kate Winslet, der sie bis auf eine Ausnahme in allen Filmen ihren Stimme lieh.

Mädels

© Featureflash | Dreamstime.com – Kate Winslet Photo © Featureflash | Dreamstime.com – Jennifer Aniston Photo © Lagron49 | Dreamstime.com – Patricia Clarkson Photo © Touchstone Grey’s Anatomie

Liebe Ulrike, die folgende Frage müssen wir einfach stellen. Welcher ist dein Lieblingsfilm mit Kate Winslet?

Natürlich würde man jetzt erwarten, dass ich sage: Mein Lieblingsfilm mit Kate Winslet ist „Titanic“. (lacht) Ist auch ein wundervoller Film, aber ich muss wirklich sagen, sie macht jedes Mal sowas Neues, so tolle, neue Filme und so tolle, neue Rollen… Der Vorleser war zum Beispiel hervorragend! Dafür hat sie auch den Oscar bekommen. Berechtigter Weise, finde ich, weil sie auch hier wieder komplett etwas anderes gemacht hat. So gibt es ganz viele Filme, die ich toll finde. Deshalb kann ich auch wirklich nicht sagen, dass es so einen Lieblingsfilm für mich gibt.

© Twentieth Century Fox

© Twentieth Century Fox

Für deine Synchronisation von Kate als Rose Dewitt Bukater in „Titanic“ wurdest du 1998 mit der Ehrennadel der Goldenen Leinwand ausgezeichnet. Und als Kate ihren Oscar für „Der Vorleser“ erhielt, konntest du dich über den Deutschen Preis für Synchron in der Kategorie „herausragende weibliche Synchronarbeit“ freuen. Wie bereitest du dich auf deine Synchronarbeit vor?

Vorbereiten direkt kann man sich nicht im Bereich Synchron.

Das ist etwas, was spontan passiert, zumindest für mich.

Wenn ich die Person auf der Leinwand sehe, dann habe ich immer das Gefühl, die saugt das so aus mir raus. Also muss ich erst verstehen, was hinter den Augen ist und das in mir umsetzen, in den Text legen und dann wieder raus geben. Deswegen ist es eigentlich der Charakter, der mich dann irgendwie inspiriert, eher Jennifer Aniston oder Kate Winslet oder eher die Rolle zu sein, die sie dann spielen.

Wirst du aufgrund deiner Stimme eigentlich erkannt?

Das passiert immer häufiger. Die wissen dann nicht so genau, zu wem sie mich einordnen sollen. Es ist dann oftmals so, dass der eine sagt Jennifer Aniston, der andere sagt Kate Winslet und ein Dritter tippt auf Meredith Grey aus „Grey’s Anatomie“. Das ist lustig, was da passiert.

Welche aktuellen Projekte hast du noch neben der Synchronarbeit?

Wir Synchronschauspieler haben ja alle das Fach von der Pike auf gelernt. Ich bin also auch Schauspielerin. Und tatsächlich habe ich zur Zeit eine Show in Berlin, ein Dinner-Musical. Das heißt „In Teufels Küche„.

Wie ist es für dich, einen synchronisierten Film auf der Leinwand zu sehen? Fühlt sich das nicht komisch für dich an?

Ich merke immer, dass eine Synchronisation sehr gut ist, wenn ich das abschalten und mich fallen lassen kann. Dann wird es wirklich eins mit dem Original, soweit das möglich ist.

Wenn ich aber in einen Film gehe, den ich synchronisiert habe, wie heute die Premiere von DIE GÄRTNERIN VON VERSAILLES, dann bin ich total aufgeregt.

Ist sie nicht zauberhaft?

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