15
Apr
2015

Was Frauen wollen? Mehr Powerrollen!

Nicht erst seit Patricia Arquettes kämpferischer Oscar-Rede weht ein neuer Wind durch Hollywood. Frauen wollen endlich ernst genommen werden, auch im Kino! Das fällt den zumeist männlichen Filmemachern nicht immer einfach. Wir haben 7 positive Ausnahmen, die man unbedingt gesehen haben muss.

 

Kate Winslet steht gerade als DIE GÄRTNERIN VON VERSAILLES auf der Leinwand ihre Frau und bietet dem von Männern dominierten Hofstaat des Sonnenkönigs (Alan Rickman) mutig die Stirn. Damit folgt sie einigen, aber bei weitem noch zu wenigen starken Frauenrollen in der Geschichte des Kinos…

 

THELMA & LOUISE (1991)

Diese beiden Frauen sind einfach Kult: „Thelma & Louise“.

Frauenpower mit Powerfrauen Thelma & Louise

Frauenpower mit Powerfrauen Thelma & Louise

© Twentieth Century Fox

Louise, frustriert von ihrem Job als Kellnerin, und Thelma, unterdrückt von ihrem gewalttätigen Mann, machen sich auf einen Trip in die Berge, der ihr Leben für immer verändern wird. Auf diesem Abenteuer erschießt Louise einen Vergewaltiger. Das Duo – Ridley Scotts weibliche Antwort auf „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ – muss fliehen.

Frauenpower mit Powerfrauen Thelma & Louise

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Thelma & Louise

© Twentieth Century Fox

 

Geena Davies und Susan Sarandon als geballte Ladung Frauenpower in einem der besten Roadmovies aller Zeiten. Und als schmückendes Beiwerk gibt es auch noch den jungen Brad Pitt mit einem legendären Kurzauftritt, der ihn zum Star machte.

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Brad Pitt

© Twentieth Century Fox

 

ALIEN – DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT (1979)

Und gleich noch einmal Ridley Scott. In dem düsteren Horrortrip des britischen Regiemeisters braucht es schon eine starke Frau vom Kaliber einer Sigourney Weaver, um sich eines grauslichen blinden Passagiers zu entledigen.

Alien

© Twentieth Century Fox

Als die Besatzung der Nostromo auf einem abgelegenen Planeten die übel zugerichteten Reste einer Raumfahrtmission entdeckt, ahnen sie noch nicht, dass sich ein ungebetener Gast bei ihnen an Bord eingenistet hat, der beginnt aus den weitläufigen Lüftungsanlagen heraus einen gnadenlosen Vernichtungsfeldzug gegen Ripley und ihre Mannschaft zu führen. Apropos ‚Mann’schaft: Im Drehbuch zu Alien sollte Ripley ursprünglich von einem Mann gespielt werden und zwischenzeitlich war sogar diese Dame im Gespräch. Regisseur Scott war im Casting allerdings so von Sigourney Weaver begeistert, dass er ihr die Rolle gab und das Drehbuch umschreiben ließ.

 

ERIN BROCKOVICH (2000)

In High-heels und kurzem Top stöckelt Julia Roberts als streitbare Erin Brockovich durch den gleichnamigen Film von Steven Soderbergh.

Julia Roberts ist Erin Brokovich

© Sony Pictures

 

Als allein erziehende Mutter dreier Kinder und finanziell ziemlich am Ende gerät sie schuldlos in einen Autounfall. Doch ihr Anwalt erwirkt vor Gericht trotzdem nichts für sie. Nur gerecht, dass er sie dann als Bürokraft in seiner mehr schlecht als recht dahin dümpelnden Anwaltskanzlei anstellen muss. Dabei fallen der cleveren Erin Akten einer Immobilienangelegenheit in die Hände, die ihr seltsam erscheinen. Basierend auf einer wahren Geschichte überzeugte Julia Roberts in der Rolle der Erin Brockovich nicht nur ein Millionen-Publikum, sondern auch die Academy und bekam den Oscar als beste Schauspielerin.

 

DIE EISERNE LADY (2011)

Meryl Streep brilliert als britische Premierministerin Margaret Thatcher und sicherte sich mit ihrer Darstellung ihren dritten Oscar.

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© Concorde

 

Als zurückgezogen lebende Witwe lässt Thatcher ihr Leben und Werk Revue passieren. In einer von Männern dominierten Welt hatte es Thatcher nicht leicht, allerdings verschaffte sie sich mit ihrer rigiden Art nicht nur Respekt, sondern auch viele Feinde und Kritiker. Meryl Streep spielte Maggie Thatcher nicht nur, sie übernahm in beeindruckender Weise ihre Gestik, Mimik und Sprache und wurde zu Recht mit dem Oscar dafür belohnt.

 

Unter der Kinosuche für DIE GÄRTNERIN VON VERSAILLES gibt es noch mehr Powerfrauen…

 

VOLVER – ZURÜCKKEHREN (2006)

Penélope Cruz in Volver

Es lebe die Frauensolidarität! In Szene gesetzt vom spanischen Großmeister Pedro Almodóvar. Raimunda dreht gleich durch: während vorne im Restaurant ein äußerst lebhaftes Filmteam eine ziemlich laute Party feiert, liegt hinten im Kühlraum ein ziemlich toter Mann auf Eis. Ihre Tochter hat ihren Stiefvater in Notwehr erstochen, als dieser über sie herfallen wollte. Nun muss er dringend entsorgt werden, aber wie? In größter Not halten Almodóvars Frauen zusammen und entwickeln überraschend viel kriminelle Energie: so formiert sich spontan ein weibliches Leichenräumkommando, bestehend aus Raimunda, ihrer 15-jährigen Tochter, einer hilfsbereiten Hure von nebenan und dem plötzlich sehr lebendigen Geist der verstorbenen Mutter. In den Hauptrollen glänzen die wunderbare Penélope Cruz als Raimunda und Almodóvars Muse seines Frühwerks, Carmen Maura, als verstorbene Mutter.

 

GRÜNE TOMATEN (1992)

Hausfrau Evelyn, unglücklich verheiratet und übergewichtig, lernt bei einem Besuch im Krankenhaus die schrullige Seniorin Ninny kennen. Diese erzählt ihr die wahre Geschichte der jungen Frauen Idgie und Ruth, die in den Südstaaten der 30er Jahre gemeinsam ein Café eröffnen, in dem Schwarze wie Weiße bedient werden. Das ruft nicht nur den Ku Klux Klan, sondern auch Ruths gewalttätigen Ex-Ehemann Frank auf den Plan. Doch die jungen Frauen wissen sich zu wehren.

Grüne Tomaten

© Studiocanal

 

Ein wunderbarer Film über eine unglaubliche Frauenfreundschaft mit den hervorragenden Schauspielerinnen Kathy Bates, Jessica Tandy, Mary Stuart Masterson und Mary-Louise Parker.

 

KILL BILL Vol. 1 & 2. (2003/2004)

Uma Thurman rechnet ab!

Uma Thurman in Kill Bill

© Studiocanal

 

In Quentin Tarantinos Kult-Rache-Epos begibt sie sich auf Rachefeldzug gegen ihre ehemaligen Mitkämpfer des Attentatskommandos Tödliche Viper mit Mastermind Bill im Hintergrund. Ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit will Bill seine ehemalige beste Auftragskillerin ermorden lassen. Doch sie überlebt mit einer Kugel im Kopf, liegt vier Jahre im Koma und schwört nach ihrem Erwachen blutige Vergeltung.

Uma Thurman

Uma Thurman

© Studiocanal

 

Sie erstellt eine Todesliste mit fünf Namen – Vernita Green (Vivica A. Fox), Elle Driver (Daryl Hannah), O-Ren Ishii (Lucy Liu), Budd (Michael Madsen) und schließlich Bill (David Carradine).

Uma Thurman

© Studiocanal

 

Wissen Sie übrigens, woran man Filme erkennt, die Frauen ernst nehmen?

Es gibt drei einfache Regeln, durch die man bestimmen kann, ob ein Film frauenfreundlich oder eher frauenfeindlich ist. Diese drei Regeln bilden den sogenannten Bechdel-Test. Seinen Ursprung hat der Test in einem humoristischen Dialog des queeren Comic-Strips „Dykes to Watch Out For“ von Alison Bechdel, den sie ihrer Freundin Liz Wallace widmete. Darin wird erklärt, welche drei Kriterien einen frauenfreundlichen Film ausmachen:

1) Es müssen mindestens zwei Frauen (mit Namen) darin vorkommen.
2) Mindestens zwei Frauen müssen einen richtigen Dialog miteinander führen.
3) Es muss in diesem Gespräch (mindestens) ein anderes Thema als Männer geben.

Unter den Filmen, die diesen Test bestehen findet sich überraschenderweise auch „Pretty Woman“, der lange Zeit offenbar zu Unrecht von Frauenrechtlerinnen als frauenfeindlich abgestempelt wurde.

 

Ob DIE GÄRTNERIN VON VERSAILLES mit Kate Winslet den Test besteht? Überzeugen Sie sich selbst – jetzt im Kino! Hier geht’s zum Trailer.

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